Continental spaltet Autozuliefersparte Aumovio ab
Posted by: Isabelle Riederer
Der Reifenhersteller Continental trennt sich nun von seiner schwächelnden Autozuliefersparte, die neuerdings unter dem Namen Aumovio firmiert.

Philipp von Hirschheydt, Vorstandsmitglied von Continental und CEO Automotive, stellt den neuen Namen für die ausgegliederte Sparte vor.
Aumovio soll nach Aussage von Continental über einen reinen Spin-Off an die Börse gebracht werden. Das wurde nun im Rahmen der Conti-Hauptversammlung in Hannover entschieden. Der Vorstand und der Aufsichtsrat hatten der Abspaltung bekanntlich bereits zugestimmt. Bis Oktober 2025 soll der Spin-Off abgeschlossen sein. Zur Erklärung: Bei einem reinen Spin-Off bekommen die Aktionäre neue Aktien des abzuspaltenden Teils einfach ins Depot gebucht. Sie können dann entscheiden, ob sie dabeibleiben oder ihre Anteile verkaufen. Geld fliesst dem Dax-Konzern durch solch ein Verfahren aber nicht zu.
Contis Autozuliefergeschäft gilt seit Langem als Sorgenkind, das in den vergangenen Jahren immer wieder rote Zahlen zu verkraften hatte. In dem nach Umsatz größten Konzernteil wurde der Sparkurs deshalb zuletzt noch einmal verschärft. Über 10’000 Stellen fallen im Zuge dessen weg – jeweils rund zur Hälfte in der Verwaltung und im Bereich Forschung und Entwicklung. Und auch von seiner Kunststofftechnik-Sparte Contitech wollen sich die Hannoveraner trennen. Vorbehaltlich notwendiger Beschlüsse könnte eine Verselbstständigung im Laufe des Jahres 2026 erfolgen. Bleiben soll nach einem Verkauf nur noch das angestammte Reifengeschäft – das ist aber schon länger bekannt.
Auch nach seiner Aufspaltung will der Reifenhersteller Continental in Niedersachsen bleiben. «Die Konzernzentrale von Continental wird weiterhin am Continental Plaza 1 in Hannover sein», betonte Vorstandschef Nikolai Setzer auf der Hauptversammlung. Schliesslich wurde erst im Dezember 2023 die neue Unternehmenszentrale eröffnet. Conti hatte immerhin über 100 Millionen Euro in diesen Neubau investiert. (pd/ir)