Plug-in-Hybride pushen Neuwagenmarkt - Gebrauchtwagen unter Druck
Posted by: Mario Borri
Wie die aktuelle Marktanalyse der Online-Plattform AutoScout24 zeigt, legten Angebot- und Nachfrage bei Neuwagen im dritten Quartal 2025 zu, während sie bei Gebrauchtwagen zurückgingen. Besonders Fahrzeuge mit alternativen Antrieben führten das Wachstum an: neue Plug-in-Hybride verzeichneten im Jahresvergleich einen Inserate-Zuwachs von über 40 Prozent.

Im dritten Quartal 2025 ging die Gesamtzahl der inserierten Fahrzeuge auf AutoScout24 leicht zurück (-1,3 Prozent gegenüber Q2 2025). Doch die Entwicklung verlief je nach Marktsegment unterschiedlich: Während die Zahl der Gebrauchtwagen-Inserate von 288’245 auf 282’402 sank (-2 Prozent), nahm sie bei Neuwagen von 51’449 auf 52’747 zu (+2,5 Prozent). SUV behaupteten ihre Spitzenposition: In dieser Modellkategorie stieg das Angebot bei Neuwagen um 4,6 Prozent auf 27’135 Inserate. Gleichzeitig rückten Familienfahrzeuge wieder stärker in den Fokus: Neue Minivans legten um 3,3 Prozent auf 2298 Inserate zu, neue Kombis sogar um 6,2 Prozent auf 5350 Inserate. Neue Kleinwagen hingegen verloren mit 7530 Inseraten an Bedeutung (-2,5 Prozent).
Suchtrends gehen auseinander
Das Suchverhalten auf AutoScout24 spiegelte die Markttrends wider. Im dritten Quartal ging das Interesse an gebrauchten Fahrzeugen im Vergleich zum Vorquartal leicht zurück (-4,8 Prozent) und stieg bei den Neuwagen deutlich an (+14,9 Prozent). Besonders auffällig war die starke Nachfrage nach neuen SUV: Sie stieg im Vergleich zum Vorquartal um 26,8 Prozent und lag damit auch klar über dem Vorjahresniveau (+22 Prozent). Bei gebrauchten SUV zeigte sich ein leichtes Plus von +0,8 Prozent. Bei den meistgesuchten Marken führten sowohl bei Neuwagen als auch bei Gebrauchtwagen Mercedes-Benz, VW und BMW das Ranking an. Bei der Modellsuche waren im Neuwagen-Segment der BMW M3, Skoda Kodiaq und Dacia Sandero besonders gefragt, bei Gebrauchtwagen der VW Golf, Skoda Octavia und VW Tiguan.
Alternative Antriebe im Aufwind
Am stärksten wuchsen im Vergleich zum Vorquartal neue Plug-in-Hybride (+18,8 Prozent). Im Jahresvergleich stiegen die Inserate sogar um +40 Prozent. In diesem Zeitraum verzeichneten auch Mild-Hybride (+21,4 Prozent) und Elektrofahrzeuge (+10,9 Prozent) markante Zuwächse. Auf dem Occasionsmarkt war ein ähnliches Bild zu beobachten: Elektroautos (+13,9 Prozent) und Plug-in-Hybride (+23 Prozent) legten zweistellig zu. «Die aktuellen Zahlen zeigen, dass alternative Antriebe den Markt immer stärker prägen», sagt Alberto Sanz de Lama, Managing Director von AutoScout24 der SMG Swiss Marketplace Group. «Der Trend weg vom klassischen Verbrenner beschleunigt sich.»
Diesel verliert deutlich an Wert
Während die Durchschnittspreise für Neuwagen im dritten Quartal bei 62’458 Franken (+0,7 Prozent) stabil blieben, stiegen die Preise für Gebrauchtwagen leicht an (+0,3 % auf 37’386 Franken). Die Unterschiede nach Antriebsart waren jedoch markant: Gebrauchte Diesel verloren an Wert (-6,4 Prozent), ebenso Benziner (-1,49 Prozent). Auch alternative Antriebe wie rein batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (-1,3 Prozent), Mild-Hybride (-3,92 Prozent) sowie Voll-Hybride (-2,34 Prozent) wurden günstiger. Einzig gebrauchte Plug-in-Hybride legten preislich zu (+4,9 Prozent). Bei Neuwagen zeigte sich ebenfalls eine Verschiebung: Während Diesel (+1,3 Prozent), Mild-Hybride (+3,2 Prozent) und Plug-in-Hybride (+1,31 Prozent) teurer wurden, gaben Benziner (-2,9 Prozent), rein batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (-0,78 Prozent) und Voll-Hybride (-3,4 Prozent) preislich nach.