Trotz stark wachsender Plug-in-Hybride kein goldener Oktober
Posted by: Michael Lusk
Im Oktober konnte der Schweizer Markt für neue Personenwagen die Verluste seit Anfang Jahr zumindest eindämmen. Der Markt liegt bei 18'451 Neuzulassen. Den grössten Zuwachs verzeichneten dabei die Plug-in-Hybride (PHEV), die im Oktober im Vergleich zum Vorjahr ein Drittel zulegen konnten.
Über alle Antriebsarten hinweg blieb das Ergebnis mit 18’451 Neuzulassungen gleichwohl 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Kumuliert seit Jahresbeginn wurden 187’378 neue Personenwagen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein immatrikuliert – ein Rückgang von knapp vier Prozent gegenüber 2024. Die Automobilimporteure bleiben damit von CO2-Ausgleichzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe bedroht.
Im Oktober 2025 entfielen 22,6 Prozent der Neuzulassungen auf reine Elektroautos (BEV), was einem Plus von 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Plug-in-Hybride (PHEV) zeigten gegenüber dem Vorjahresmonat das grösste Wachstum; sie legten um ein Drittel (33,6 Prozent) zu und erreichten einen Marktanteil von 12,8 Prozent. Zusammengenommen hatten im Oktober 2025 somit 35,4 Prozent der neuen Personenwagen einen Ladestecker.
Die grossen Verkaufsanstrengungen und zahlreichen Aktionen der Importeure und Händler im Oktober konnten nichts daran ändern, dass seit Anfang Jahr eine Erholung des Gesamtmarkts ausgeblieben ist, während der Anteil Steckerfahrzeuge leicht ausgebaut werden konnte. Kumuliert wurden in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein seit Jahresbeginn 187’378 neue Personenwagen immatrikuliert. Über das gesamte Jahr liegt der kombinierte Marktanteil von Steckerfahrzeugen (BEV und PHEV) bei 32,5 Prozent und damit unter einem Drittel. Das in der «Roadmap Elektromobilität» formulierte Ziel, bis Ende Jahr die 50-Prozent-Marke zu erreichen, ist somit unerreichbar. Damit drohen den Automobilimporteuren CO2-Ausgleichzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe für das Jahr 2025.
Trotz des massiven Ausbaus an Elektromodellen in allen Preiskategorien und gezielter Verkaufsförderungen bleibt die Nachfrage der Kunden nach Steckerfahrzeugen noch immer verhalten. «Unsere Mitglieder tun viel, um die Elektromobilität voranzubringen, das zeigte sich jüngst auch an der Automobilausstellung Auto Zürich. Doch die Marktrealität zeigt, dass die Kaufanreize und die aktuellen Rahmenbedingungen in der Schweiz nicht ausreichen, um die Kunden zu überzeugen», erklärt der Direktor von Auto-Schweiz, Thomas Rücker. Dabei verunsichern neue Belastungen wie die geplante E-Abgabe die Kunden zunehmend und erschweren die Antriebswende.
Anders in der Europäischen Union (EU): Sofortmassnahmen wie die Flexibilisierung der CO2-Ziele, Steuererleichterungen in Ländern wie Belgien und Norwegen, dem EU-Champion bei der Elektromobilität, zeigen Wirkung. In der EU ist der Gesamtmarkt seit Anfang Jahr um 0.9 Prozent gewachsen, statt wie hier knapp vier Prozent zu verlieren. «Die Schweiz ist gut beraten, die Signale aus der EU für den hiesigen Markt schnell zu adaptieren. Sonst wird die Schweizer Wirtschaft durch den verschärfenden «Swiss Finish» stärker belastet als in der EU», erläutert Thomas Rücker.
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