Wie Bosch in der Slowakei gebrauchte Generatoren in Topform bringt
Posted by: Mario Borri
In Bernolákovo haucht die Robert Bosch AG alten Generatoren neues Leben ein – umweltfreundlich, kosteneffizient und in geprüfter OE-Qualität. AUTO&Wirtschaft hat das Werk bei Bratislava besucht.
Text: Mario Borri
Der Bus mit den internationalen Fachjournalisten rollt langsam durch das Tor des Bosch-Werks im westslowakischen Bernolákovo, rund 20 km von der slowakischen Hauptstatt Bratislava entfernt. Ein unauffälliger Gebäudekomplex erstreckt sich auf dem überschaubaren Gelände am Rande der 10’000-Seelen-Gemeinde.
Industrielle Wiedergeburt gebrauchter Generatoren
Das Werk nahe des Dreiländerecks Slowakei-Österreich-Ungarn existiert seit 25 Jahren, 2008 wurde es von der Robert Bosch AG übernommen, und seit einem Jahr ist es Teil des Bosch eXchange Instandsetzungsprogramms. Nach Bernolákovo kommen Generatoren aus ganz Europa, die zuvor von Werkstätten und Garagisten eingesendet wurden. Das Prinzip ist einfach und effizient: Anstatt defekte Generatoren zu entsorgen, werden sie aufwendig geprüft, gereinigt und – wo nötig – mit Originalteilen ergänzt. Das Ergebnis ist ein Produkt, das in seiner Leistungsfähigkeit einem Neuteil in nichts nachsteht, aber mit einem deutlich geringeren ökologischen Fussabdruck daherkommt.
Kostenvorteile für Kunden, Umweltvorteile für alle
Die Entscheidung für ein wiederaufbereitetes Produkt lohnt sich gleich doppelt. Schweizer Kunden sparen beim Kauf eines Bosch eXchange Generators rund 30 Prozent im Vergleich zum Neupreis. Gleichzeitig profitieren Umwelt und Gesellschaft: Allein durch das Instandsetzungsprogramm werden jährlich rund 1000 Tonnen Rohmaterialien eingespart – ein beachtlicher Beitrag zur CO₂-Reduktion in Europa. Luca Francucci, Leiter Marketing Schweiz, Automobiltechnik/Handel (MA/SMS-EC) der Robert Bosch AG: «Speziell die Wiederverwendung von Produkten – im Rahmen der Kreislaufwirtschaft – unterstützt nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Durch zeitwertgerechte Fahrzeugreparaturen mit Produkten von Bosch eXchange und die damit verbundene Rückgabe von Altteilen leisten auch Werkstätten einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.»
Erfahrung als Qualitätsfaktor
Rund 210 Mitarbeitende sind heute in dem Werk beschäftigt, viele davon seit über zehn Jahren. Ihr Wissen und ihre Erfahrung bilden das Rückgrat für eine jährliche Produktionsmenge von rund 250’000 Generatoren. Daneben kümmern sich mehr als 20 kompetente und erfahrene Entwickler hauptsächlich um die Instandsetzungsentwicklung der Produkte sowie um die Produktfreigabe und -erprobung, um die hohe Qualität der instandgesetzten Generatoren sicherzustellen.
Zertifizierte Prozesse für höchste Ansprüche
Die Qualität der wiederaufbereiteten Generatoren ist nicht dem Zufall überlassen. Bosch arbeitet in Bernolákovo, wie in allen anderen Instandstellungswerken auch, nach den Anforderungen der international anerkannten Norm IATF 16949. Diese legt fest, dass der gesamte Instandsetzungsprozess denselben Standards folgen muss wie die Erstausrüstung von Neuprodukten. Fahrzeughersteller, die das Werk regelmässig auditieren, vertrauen ebenso auf die Produkte wie freie Werkstätten in ganz Europa.
Hochmoderne Technik trifft auf Präzision
Im Werk selbst sorgt eine Kombination aus modernen Fertigungsanlagen und anspruchsvollen Testverfahren für gleichbleibend hohe Qualität. Bei der Demontage sind die Generatoren so fixiert, dass sie bequem und ergonomisch bearbeitet werden können. Jede Komponente wird systematisch überprüft: Was innerhalb der vorgegebenen Toleranzen liegt, wird wiederverwendet, anderes durch von Bosch zertifizierte Neuteile ersetzt.
Geprüft bis ins letzte Detail
Bevor ein aufgearbeiteter Generator das Werk verlässt, muss er eine Reihe anspruchsvoller Prüfungen bestehen. In sogenannten End-of-Line-Tests werden elektrische Funktionen, Dichtheit, Vibrationsbeständigkeit und Umweltresistenz geprüft. Erst wenn alle Vorgaben erfüllt sind, wird das Produkt freigegeben und in den Verkauf gebracht.
https://www.boschaftermarket.com/ch/de
Automarkt weiter unter Druck: Fehlanreize und Überregulierung hemmen Erholung
Comparis-E-Mobilitätsstudie: Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur entscheidend für Elektromobilität
Carsten Mooren wird neuer Managing Director von Ford Schweiz
Autopromotec 2025: Rekordausgabe mit knapp 100'000 Besuchenden