24.10.2025

8. Jahresworkshop von Helvetia und Repanet Suisse: Effizienz, Nachhaltigkeit und starke Partnerschaften

Rund 90 Vertreterinnen und Vertreter von Helvetia-Repanet-Suisse-Partner-Carrosseriebetrieben aus der Deutschschweiz folgten der Einladung zum 8. Jahresworkshop. Im Amag Carrosseriecenter Wettswil standen aktuelle Prozessfragen, technische Innovationen und der partnerschaftliche Austausch im Zentrum.

Ab 12.30 Uhr trafen die Gäste ein und nutzten die Gelegenheit für erste Gespräche, bevor Oliver Sauter, Leiter Fahrzeugexperten Helvetia, um 13.30 Uhr den offiziellen Teil eröffnete. Er begrüsste die Teilnehmenden sowie neue Partnerbetriebe und stellte das Programm vor. Auch Gastgeber Reto Gut, Leiter des Amag Carrosseriecenters Wettswil, hiess die Workshopteilnehmenden willkommen.

 

Als erstes bat Oliver Sauter Fabian Eugster vom Eugster CarCenter nach vorne, der von den ersten Erfahrungen mit dem neuen ADI-Hagelscanner (Automated Damage Inspection) berichtete. Eugster und sein Team haben das Hightechgerät nach einem intensiven Hagelzug im vergangenen September erstmals im grossen Stil eingesetzt. Trotz leichter Abweichungen zwischen visueller Begutachtung und Scannerauswertung sei die Übereinstimmung der Schadenerkennung schon sehr hoch, so Fabian Eugster. Gemäss Oliver Sauter strebt Helvetia mittelfristig ein flächendeckendes Netz solcher Hagelscanner an.

 

Im nächsten Programmpunkt informierte Marco Nagel, Helvetia-Ansprechpartner für die Partnerbetriebe in der Region Mitte, über die Prozessabläufe. Für den korrekten Upload des Kostenvoranschlages (KV) seien hochwertige und vollständige Fotos zwingend erforderlich. Ebenso müssen Kalkulationen aus anerkannten Systemen wie Audatex oder SilverDAT hochgeladen stammen. Wichtige Begleitdokumente sind Lieferscheine und Kalibrierungsprotokolle.

 

Beim Thema Arbeitsplatzvorbereitung erläuterte Nagel, dass deren Aufwand vergütet wird, sofern er in der Kalkulationssoftware ausgewiesen ist. Nicht erstattet werden hingegen Ersatzteilmargenaufschläge – bezahlt wird stets auf Basis der Bruttopreise des Importeurs. Diese Regelung führte zu Diskussionen unter den anwesenden Betrieben.

 

Marco Nagel erinnerte auch daran, dass Rechnungen ausschliesslich über EC2 oder E-Service hochgeladen werden dürfen und dem letzten freigegebenen KV entsprechen müssen. Änderungen sind als Nachtrag einzureichen.

 

Anschliessend sprach Thomas Hug, Ansprechpartner der Region Ost, über das Beschwerdemanagement. Beschwerden, so Hug, seien immer auch Chancen zur Verbesserung. Besonders wichtig seien vollständige Fotodokumentationen, die Deklaration von Vorschäden und klare Kommunikation mit den Kunden. Bei Unzufriedenheit liege die Verantwortung für die Reparaturqualität grundsätzlich beim ausführenden Betrieb, nicht beim Versicherer – Helvetia könne lediglich vermittelnd unterstützen.

 

Im Themenblock Partnerschaft ermutigte Helvetia die Betriebe, bei Überlastung frühzeitig Rückmeldung zu geben, damit eine Vermittlungspause eingerichtet werden kann. Telefonische Wartezeiten seien bekannt; viele Anliegen liessen sich rascher über das Online-System oder per Rückrufanfrage lösen.

 

Dominik Schenker, Business Development Manager von Axalta – André Koch, leitete den technischen Teil des Nachmittags. Er übermittelte die Grüsse des abtretenden CEO Enzo Santarsiero, Gründer des Netzwerks Repanet Suisse, der erstmals nicht persönlich am Workshop teilnahm. Stattdessen stellte sich sein Nachfolger, der seit dem 1. Oktober im Amt befindliche Sebastian Wyder, als neuer Managing Director vor.

 

Schenker zeigte, wie sich mit lufttrocknenden Lacken und moderner Technik die Stromkosten um bis zu 60 Prozent und der CO₂-Ausstoss deutlich reduzieren lassen. Er stellte aktuelle Förderprogramme für den Wechsel von pneumatischen auf elektrische Maschinen vor und gab einen Ausblick auf neue Schulungsangebote in Kooperation mit Derendinger.

 

Anschliessend präsentierte Clint Kaufmann, Leiter Technik & Produkte bei Axalta – André Koch, das Fast Cure Low Energy (FCLE)-System. Dieses verkürzt Prozesszeiten um bis zu 50 Prozent, ermöglicht 50 Prozent Energieeinsparung und trocknet Produkte bereits bei 20 Grad. Zudem stellte er den automatisierten «SmartBoxBlower» und dessen grossen Bruder «BigBoxBlower» vor – Systeme, die Schleifzeiten massiv reduzieren und sich innerhalb von rund 14 Monaten amortisieren.

 

Nach einer kurzen Pause arbeiteten die Teilnehmenden in vier Gruppen zu Themen wie betriebliche Innovationen, Zusammenarbeit und Wünsche an Helvetia. Die Vorschläge reichten von vereinfachten Freigabeprozessen und kürzeren Wartezeiten bis zu kreativen Kundenbindungsideen wie Regenwasseraufbereitung, um die Kundenfahrzeuge damit vor der Übergabe zu reinigen, Dampf-Innenreinigung oder kleinen Aufmerksamkeiten bei der Fahrzeugübergabe.

 

Zum Abschluss führte Gastgeber Reto Gut durch den hochmodernen Betrieb mit 55 Mitarbeitenden und einer durch Aspaara-KI gesteuerten Einsatzplanung, die für maximale Effizienz sorgt. Danach klang der Tag bei einem gemeinsamen Abendessen und regem Networking aus.

 

www.repanetsuisse.ch

www.helvetia.com/ch/web/de/privatkunden

www.andrekoch.ch

www.amag.ch 

 

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