27.05.2025

SUV-Boom: Schweiz liegt weltweit an der Spitze

In der Schweiz war 2024 mehr als jedes zweite neu zugelassene Auto ein SUV – ihr Anteil lag bei 55,7 Prozent, wie der aktuelle SUV-Report 2025 von Comparis zeigt. Weltweit lag der SUV-Anteil 2024 je nach Quelle zwischen 45 und 54 Prozent.

SUV-Boom: Schweiz liegt weltweit an der Spitze

An der Spitze des Schweizer SUV-Marktes, zu dem Comparis auch Geländewagen wie den Toyota Landcruiser, Pick-ups wie den Ford Ranger und Crossover wie den VW T-Cross zählt, steht BMW mit einem Neuzulassungsanteil von 9,5 Prozent (5,3 % aller Neuwagen), gefolgt von Audi (8,9 % / 5,0 % gesamt) und Skoda (8,6 % / 4,8 % gesamt). Im Vorjahr führte Audi das Ranking an. Volkswagen, obwohl stärkste Marke im Gesamtmarkt (10 % Marktanteil), rutscht bei den SUV auf Rang 5 ab. Mercedes belegt Platz 4, Suzuki, Landrover, Subaru und Jeep folgen im Mittelfeld.

 

Der Trend zu SUV hält laut Comparis-E-Mobilitätsexperte Jean-Claude Frick seit den frühen 2000er-Jahren an. Gründe sind das subjektive Sicherheitsgefühl und die erhöhte Sitzposition, die vor allem für ältere Personen und Familien attraktiv sei. Dass heute nahezu alle Marken auch elektrische SUVs anbieten, verstärke den Boom zusätzlich.

 

Frick warnt jedoch vor dem Irrglauben, E-SUVs seien per se klimafreundlich: Wegen des höheren Ressourcenverbrauchs bei der Herstellung übertreffen die CO₂-Emissionen anfangs sogar jene von Benzinern. Am Beispiel des BMW iX xDrive45 zeigt sich: Erst nach rund 32’000 km – etwa 2,5 Jahren bei durchschnittlicher Fahrleistung – kompensiert das Modell seine Produktionsbilanz gegenüber einem BMW X7 xDrive40i.

 

Auch das Gewicht spielt eine Rolle: Der iX xDrive45 verursacht über den Lebenszyklus 25 Prozent mehr CO₂ als der kleinere iX1 und verbraucht 31 Prozent mehr Rohstoffe für den Akku. Zudem führt das 500 kg höhere Gewicht zu mehr Reifen- und Bremsabrieb sowie grösserem Schaden an der Infrastruktur – bei vergleichbarem Komfort.

 

Laut Jean-Claude Frick sollen die Konsumentinnen und Konsumenten letztlich natürlich selbst entscheiden, welches Fahrzeug sie kaufen. Doch der Preis regelt wie bei so vielem auch hier den Absatz. Wirksame Lenkungsmassnahmen wären etwa Steuern auf Gewicht oder CO₂-Ausstoss. Frankreich erhebt seit 2024 eine Kaufpreissteuer für Fahrzeuge ab 1,6 Tonnen Leergewicht, London setzt auf eine City-Maut für grosse Fahrzeuge.

 

www.comparis.ch 

 

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