26.05.2025

VW-Abgasskandal: Ex-VW-Manager zu Haftstrafen verurteilt

Zehn Jahre nach dem Auffliegen des Dieselskandals hat das Landgericht Braunschweig vier frühere VW-Führungskräfte wegen bandenmässigen Betrugs verurteilt. Zwei Ex-Manager müssen ins Gefängnis, zwei weitere erhielten Bewährungsstrafen.

VW-Abgasskandal: Ex-VW-Manager zu Haftstrafen verurteilt

Bild: KI-generiert

Ein früherer Leiter der Dieselmotoren-Entwicklung wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt – mehr als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Auch ein ehemaliger Leiter der Antriebselektronik muss für zwei Jahre und sieben Monate ins Gefängnis. Der ranghöchste Angeklagte, ein früherer Entwicklungsvorstand, sowie ein ehemaliger Abteilungsleiter erhielten Bewährungsstrafen.

 

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten ab Kenntnis der illegalen Software bandenmässig betrogen. Der Schaden wurde auf rund 2,1 Milliarden Euro geschätzt. Die Verteidigung sprach von einem Fehlurteil und kündigte Revision an.

 

Der Skandal war 2015 in den USA aufgedeckt worden. VW räumte manipulierte Abgastests ein, woraufhin Konzernchef Martin Winterkorn zurücktrat. Die Affäre kostete VW bislang etwa 33 Milliarden Euro.

 

Richter Christian Schütz betonte, dass die Verantwortung nicht allein bei den Verurteilten liege. Die Manipulationen seien arbeitsteilig erfolgt, weitere Beteiligte seien bisher nicht angeklagt. Zudem kritisierte er Falschaussagen von Zeugen und zweifelhafte Verfahrenseinstellungen gegen Geldauflagen.

 

Gegen 31 weitere Beschuldigte laufen noch vier Verfahren. Der nächste Prozess gegen fünf Angeklagte beginnt im November. Das Verfahren gegen den damaligen VW-Chef Martin Winterkorn ist wegen gesundheitlicher Probleme auf unbestimmte Zeit verschoben.

 

SUCHEN